KGS Bienen

Der vergangene Monat war der sonnigste, dritttrockenste und siebtwärmste April seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881 (www.dwd.de). Das geht auch an den Honigbienen der Brinkumer Schulimkerei nicht spurlos vorbei. Die drei Völker sind sehr gut durch den sehr milden Winter gekommen. Bei Honigbienen überwintert tatsächlich ein ganzes Volk samt Königin (dazu sitzen sie eng aneinander gekuschelt und wärmen sich, indem ein Teil der Bienen Wärme mit seinen Flugmuskeln produziert). Sie haben schon zeitig mit ihrer Frühjahrsentwicklung begonnen und viele junge Arbeiterinnen großgezogen. Die Populationen sind dadurch zwar entsprechend stark, allerdings können solch frühe Brutstartpunkte auch zu vermehrten Brutkrankheiten führen. Besonders die Belastung mit der Varroamilbe schwächt die Larven und die daraus entstehenden erwachsenen Bienen. Diese Milbe wurde vor Jahrzehnten eingeschleppt, unsere westlichen Honigbienen haben meistens kaum Abwehrmechanismen gegen sie. Bienen können außerdem wie der Mensch an bestimmten Virenerkrankungen leiden. Die Varroamilbe saugt an den jungen Bienenlarven, dabei kann sie verschiedene Viren übertragen, die ein Volk nachträglich stark schwächen können, für den Menschen jedoch keine Gefahr darstellen. Wir als Imker versuchen die Milbenbelastung daher im Blick zu behalten und ggf. frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Im Augenblick geht es unseren Schulbienen jedoch sehr gut. Um sie herum blüht nun alles, die Bienen finden Pollen und nach dem sehnlichst erwarteten Regen nun auch Nektar im Überfluss. Der Pollen dient den sogenannten Ammenbienen, die die jungen Larven füttern, als Eiweißquelle. In den Völkern sind bereits viele Drohnen geschlüpft. Das sind die männlichen Bienen - und die gibt es bei den Honigbienen zumeist im Frühling und Sommer. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich die Völker vermehren wollen. Naturgemäß geschieht das durch den Vorgang des Schwärmens. 

Auch unsere Schulbienen sind in derzeit in Schwarmstimmung. Das müssen wir ebenfalls gut im Blick behalten. Zum einen ist es mitunter riskant, wenn man versucht, einen entflogenen Schwarm wieder aus einem höheren Baum einzusammeln. Zum anderen sind die Überlebenschancen für Schwärme heutzutage eher schlecht. Sie überstehen aufgrund der Varroamilbe selten mehr als den ersten Winter. 
Die folgenden Bilder geben euch einen kleinen Eindruck der fleißigen Bienchen unserer Brinkumer Schulimkerei:
 

Blick auf das Flugloch im April

Die Königin ist gut an der roten Markierung zu erkennen, sie gibt das Jahr ihres Schlupfs an (2018)

Im Mai ist die Hauptschwarmzeit. Auch unsere Bienen möchten gerne schwärmen und ziehen sich in der Schwarmzelle
in der Mitte des Bildes eine neue Königin heran.

 Die beiden nachfolgenden Bilder zeigen eine Honigwabe. Zwischen den beiden Aufnahmen liegen 9 Tage.
Man kann sehen, dass auf dem 2. Bild der Honig zum Teil schon mit weißen Wachsdeckeln verschlossen wurde:

Dies ist eine Brutwabe. Unter den hellbraun verdeckelten Zellen befinden sich die jungen Bienenlarven,
die sich zu den fertigen Bienen verpuppen.

alle Bilder von Dr. Inga Schulte